Startseite  
   

27.04.2024

 

 

Like uns auf Facebook

Folge uns auf Twitter

 


 

Werbung


Vorherigen Artikel lesen Nächsten Artikel lesen

 

IN ANDEREN RÄUMEN

Environments von Künstlerinnen 1956–1976



Die Rolle von Frauen in der Geschichte von Environments wird in einer wegweisenden Ausstellung aufgedeckt: Rekonstruktionen legendärer Werke wie Judy Chicagos Feather Room und Alexandra Kasubas Spectral Passage.

Nach drei Jahren der Recherche und Entwicklung präsentiert das Haus der Kunst eine neue wegweisende Ausstellung als Teil seiner fortlaufenden Neubewertung bislang übersehener Geschichten. In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976 eröffnet am 8. September 23 und wird bis 10. März 24 zu sehen sein (Pressetermin: Do, 7.9.23).

Die Ausstellung zeigt Werke dreier Generationen von Künstlerinnen aus Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika und definiert den etablierten künstlerischen Kanon neu, indem sie die entscheidende Rolle von Frauen bei der Entwicklung immersiver Kunst herausstellt, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Bildende Kunst ausgeübt haben.

Die Ausstellung umfasst maßstabsgetreue Rekonstruktionen und die Dokumentation von zwölf Schlüsselwerken der Künstlerinnen Judy Chicago (geb. 1939), Lygia Clark (1920–1988), Laura Grisi (1939–2017), Aleksandra Kasuba (1923–2019), Lea Lublin (1929–1999), Marta Minujín (geb. 1943), Tania Mouraud (geb. 1942), Maria Nordman (geb. 1943), Nanda Vigo (1936–2020), Faith Wilding (geb. 1943) and Tsuruko Yamazaki (1925–2019).

An der Schnittstelle von Kunst, Architektur und Design angesiedelt, wurde der Begriff „Environments“ 1949 vom Künstler und Begründer des Spatialismus Lucio Fontana geprägt, um eine neue Art von Kunstwerken zu bezeichnen, die das Publikum aktiv miteinbezieht. Im Laufe der Zeit wurden Environments zu einem wichtigen Bestandteil der internationalen Kunstwelt, wobei sich das historische Narrativ fast ausschließlich auf die Werke männlicher Künstler konzentriert.

In anderen Räumen ist die erste Ausstellung ihrer Art, in der diese immersiven Werke nach einem dreijährigen Forschungsprozesses akribisch rekonstruiert werden. Unterstützt wird der Prozess von Restaurator*innen und Forscher*innen, die sich intensiv mit Archivmaterial wie Fotografien, Architekturplänen, Rezensionen, Materiallisten und Rechnungen von Lieferant*innen auseinandergesetzt haben. Die Ausstellung umfasst Werke bis 1976, dem Jahr der ersten historischen Aufarbeitung dieser experimentellen Arbeiten in der von Germano Celant kuratierten Ausstellung „Ambiente/Arte dal Futurismo alla Body Art“ im Rahmen der 37. Biennale von Venedig.

Zu den zwölf in der Ausstellung präsentierten ikonischen Werken zählen

• Judy Chicagos Feather Room (2023), beschrieben als „ein weicher femininer Raum, eine Architektur, die verschwindet“
• Lygia Clarks A casa é o corpo: penetração, ovulação, germinação, expulsão (Das Haus ist der Körper) (1968), in dem die Betrachter*innen physische Erfahrungen machen und die Wahrnehmungen des Körpers untersuchen.
• Marta Minujins Werk Revuélquese y viva! (Dreh dich um und lebe!) (1964), eine Struktur, die aus mehrfarbigen bewohnbaren Matratzen besteht.
• In Tania Mourauds Raum We used to know (1970) erleben Besucher*innen eine desorientierende Erfahrung von intensivem Licht und brütender Hitze; es wird beschrieben als „eingehüllt sein in ein Gefühl von unaufhaltsamer Angst“.
• Faith Wildings Crocheted Environment (1972), auch als „Gebärmutterraum“ bezeichnet, und ursprünglich Teil der Ausstellung Womanhouse von 1972, die von Judy Chicago und Miriam Schapiro, den Mitbegründerinnen des California Institute of the Arts Feminist Art Program, organisiert wurde.

Im Rahmen der Ausstellung veranstaltet das Haus der Kunst zusammen mit dem Getty Research Institute ein Symposium am Sa, 11. November 23 über neue Formen des Ausstellungsmachens sowie neue Ansätze für Konservierung und Übermittlung. An dem Abend wird Tania Mouraud eine elektronische Live-Komposition uraufführen, die von ihrer Familiengeschichte und der Geschichte des Haus der Kunst inspiriert ist.

Andrea Lissoni,Künstlerischer Direktor, Haus der Kunst München: „Angesichts des experimentellen Charakters von Environments – die meisten von ihnen wurden unmittelbar nach ihrer Ausstellung zerstört – ist ihre Kunstgeschichtsschreibung von einem Gefühl des Verlusts geprägt. Somit ist die Auslöschung des maßgeblichen Beitrags von Frauen ein doppelter Verlust. Die möglichst originalgetreue Rekonstruktion der historischen und noch zu historisierenden Environments soll die Kluft zwischen damals und heute überbrücken und die Werke von Künstlerinnen in den Vordergrund rücken.”

In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976 wurde von Marina Pugliese und Andrea Lissoni mit Anne Pfautsch kuratiert. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog mit Beiträgen von Kunstexpert*innen aus aller Welt. Die Ausstellung ist Teil einer Reihe von Ausstellungen im Haus der Kunst, die sich intensiv mit dem Werk bedeutender Künstlerinnen befassen, wie Joan Jonas, Fujiko Nakaya, Heidi Bucher, Phyllida Barlow und Katalin Ladik. Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

In anderen Räumen wird parallel und im Dialog mit der futuristischen Welt WangShuis (geb. 1986) präsentiert, um eine zeitgenössische Perspektive auf heutige Environments zu bieten, die durch die Einführung von maschinellem Lernen und die Simulation durch künstliche Intelligenz weiterentwickelt wurde. Toleranzfenster (8.9.23–10.3.24),WangShuis erste institutionelle Einzelausstellung in Europa, zeigt ätherische, in Aluminium geätzte Gemälde, die von einem maschinellen Lernprogramm entwickelt wurden, das anhand früherer Gemälde WangShuis trainiert ist. Im Mittelpunkt steht die neue Videoskulptur Certainty of the Flesh (2023), die Simulation durch künstliche Intelligenz einsetzt, um Bewegungen und Dialoge in Echtzeit zu entwickeln. Das Publikum begegnet verschiedenen hybriden Wesen, deren Interaktionen eine übernatürliche Erzählung aus Reality-TV und alten Mythologien entwickeln, die in einer Endlosschleife zwischen den Figuren abgespielt wird. Das Werk hinterfragt, wie Menschen in einer technologisch unterstützten Zukunft agieren und kommunizieren werden. Kuratiert von Sarah Johanna Theurer und Teresa Retzer.

In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976
8.9.23—10.3.24


WangShui. Toleranzfenster
8.9.23—10.3.24
Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München
@HausderKunst
www.hausderkunst.de

Bild: Aleksandra Kasuba, Spectral Passage (Ausschnitt),1975

 


Veröffentlicht am: 28.08.2023

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

NewsletterNewsletter bestellen und abbestellen

TwitterFolge uns auf Twitter

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Hoch: Hoch zum Seitenanfang

Nächsten Artikel: lesen

Vorherigen Artikel: lesen

 


Werbung

 


Werbung - für eine gute Sache

 
         
     
     
     

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk
| Börsen-Lexikon - erklärt die Börse
| fotomensch berlin - der Fotograf von genussmaenner.de
| Frauenfinanzseite - alles für die Businessfrau
| Geld & Genuss - Lifestyle, Finanzen und Vorsorge für alle
| geniesserinnen.de - Genuss auch für die Damen
| gentleman today - Edel geht die Welt zu Grunde
| instock der Börseninformationsdienst
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe bewertet Gutes

 
Service
Impressum
Kontakt
Mediadaten
Newsletter
Datenschutzhinweis
Nutzungshinweise
Presse
Redaktion
RSS 
Sitemap
Suchen

 
Rechtliches
© 2007 - 2024 by genussmaenner.de. Alle Rechte vorbehalten.