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ALEXEJ VON JAWLENSKY. DIE KUNST IST EINE GEISTIGE SPRACHE

Klassische Moderne im Kunstmuseum Ravensburg



Die monografische Ausstellung widmet sich dem bedeutenden Expressionisten Alexej von Jawlensky (1864–1941) und gibt anhand von über 30 Werken Einblick in seine wichtigsten Schaffensphasen. Der in Russland geborene Künstler wirkte an der bekannten Münchner Künstlervereinigung Der Blaue Reiter mit und löst sich früh von einer naturalistischen Malerei.

Jawlensky arbeitet an Bildthemen, deren Ausdruck er durch Vereinfachung und Typisierung der Formen sowie Intensivierung der Farbe steigert. Neben Stillleben, Porträts und Landschaften entstehen Serien abstrahierter Köpfe. Das Gesicht ist es, das für Jawlensky zeitlebens ein zentrales Bildthema ist. »Im Gesicht offenbart sich der ganze Kosmos«, so Jawlensky 1938 – wenige Jahre vor seinem Tod. Die Ausstellung beleuchtet Jawlenskys unermüdliche
Beschäftigung mit der Autonomie der Farbe und seine zunehmende Anknüpfung an spirituelle und religiöse Bildkonzepte.

Von Anbeginn interessiert sich Jawlensky nicht für ein »reales Abbild« der Außenwelt, vielmehr spürt er dem »Wesen der Dinge« und einem inneren Ausdruck nach. Die frühen Landschaften, Stillleben und Porträts zeugen von Jawlensky Auseinandersetzung mit der modernen Kunst und deren Vorreitern, wie Paul Cézanne, Paul Gauguin oder Vincent van Gogh. In Gauguins Malerei entdeckt er den Zusammenschluss von einfachen, flächigen Formen mit gegenstandsunabhängiger Farbe, am damals zeitgenössischen Fauvismus rund um Henri Matisse beeindruckt ihn vor allem aufgrund die leuchtende Farbigkeit. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg vollzieht sich die erste wesentliche Entwicklung in Jawlenskys wichtigstem Sujet, dem menschlichen Gesicht, und er findet zu seiner eigenen Ausdrucksweise. »Im Jahr 1911 kam ich zu einer persönlichen Form und Farbe und habe gewaltige figurale Bilder und Köpfe gemalt […]«.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges muss Jawlensky als russischer Staatsbürger Deutschland binnen 48 Stunden verlassen und damit auch die weltoffene Stadt München, in der er seine Kunst zeigen und verkaufen konnte.

Der Umzug in die Schweiz bringt einen radikalen Wandel im Werk Jawlenskys mit sich. Er beginnt mit seiner ersten umfassenden Serie, den Variationen über ein landschaftliches Thema (1914–1921). Der Blick aus dem Fenster seiner Wohnung wird von nun an wiederkehrendes Motiv, das er zunehmend abstrahiert Die Landschaft wird zum Sinnbild der inneren Verfassung desKünstlers. Nach drei Jahren wird das Thema des menschlichen Gesichts wieder zentral. In mehreren Werkserien löst sich Jawlensky immer weiter vom abbildhaften Porträt, variiert das Sujet zu immer höheren Abstraktionsstufen und knüpft es an spirituelle, religiöse Bildthemen.

Die Werke seiner letzten Serie, die kleinformatigen Meditationen ab 1934, sind frontal, weitgehend symmetrisch und mit wenigen breiten Strichen gemalt. Das Gesicht wird zur »sakralen Geometrie«: die Form des Kreuzes tritt aus den leuchtenden Farben hervor. Das kleine Format rückt das Antlitz nah heran, die Kopfform weist über den Bildrand hinaus, als Sinnbild für das Einswerden mit dem Universum. Jawlensky hat zum Lebensende einen Grundtypus gefunden und damit sein höchstes Ziel erreicht: mit Farben und Formen schafft er religiöse Metaphern.

Das zehnjährige Jubiläumsjahr des Kunstmuseums gab den Anlass für diese Einzelpräsentation, denn eines der prominentesten Werke der Sammlung Selinka ist Jawlenskys Gemälde »Spanisches Mädchen« (1912). Umgeben von zahlreichen Leihgaben lässt sich das Porträt nun zum ersten Mal in Ravensburg
in das Gesamtwerk Jawlenskys und dessen vielfältige Werkphasen einordnen.

Mit Leihgaben aus der Kunsthalle Emden, der Horst und Gabriele Siedle Kunststiftung, der Hilti Art Foundation, dem Kunstmuseum Liechtenstein, dern Kunststiftung Rainer Wild (Heidelberg), den Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst, dem Museum Ostwall, Privatsammlungen und der Galerie Beck & Eggeling International Fine Art.

Kunstmuseum Ravensburg
Burgstr. 9
88212 Ravensburg
kunstmuseum@ravensburg.de
www.kunstmuseum-ravensburg.de

geöffnet Mi bis So 11-18 Uhr,
Di, 14-18 Uhr, Do 11-19 Uhr

Bild: Kunstmuseum Ravensburg. Alexej von Jawlensky. 2023.

 


Veröffentlicht am: 09.12.2023

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