(djd). Für Betroffene ist die Diagnose Brustkrebs eine Nachricht, die mit großer Unsicherheit und Ängsten einhergeht. Deshalb sind Fortschritte in der Entwicklung enorm wichtig und geben Brustkrebspatientinnen und -patienten neue Hoffnung.
Nach wie vor steht dabei die Behandlung mit zielgerichteten Therapien im Fokus. Sie bieten gegenüber der herkömmlichen Chemotherapie den Vorteil, zumeist sehr spezifisch auf die Krebszellen zu wirken. Eine erfolgreiche Weiterentwicklung sind die sogenannten Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC), mit denen auch bei fortgeschrittener Erkrankung Behandlungserfolge erzielt werden können. Bei dieser Wirkstoffklasse wird eine Chemotherapie mit einer zielgerichteten Antikörpertherapie kombiniert. ADCs haben ihre Wirksamkeit bereits bei vielen Krebsarten unter Beweis gestellt und finden breite Anwendung in der Krebstherapie, unter anderem in der Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs.
Wirkstoff kann weiteres Wachstum der bösartigen Zellen verhindern
Die Wirkung der ADCs ist auf einen besonderen Mechanismus zurückzuführen: Es gibt bestimmte Zielstrukturen auf der Oberfläche einer Krebszelle wie den sogenannten humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (HER2), an den ADCs zumeist selektiv binden können. Infolge dieses Andockens werden manche ADCs anschließend in die entartete Zelle eingeschleust und können dort ihre Wirkung entfalten: Der chemotherapeutische Wirkstoff wird abgespalten und verhindert an Ort und Stelle das weitere Wachstum der bösartigen Zellen. Durch diesen Ansatz werden andere Körperzellen weitestgehend verschont. Darüber hinaus kann der chemotherapeutische Wirkstoff bei manchen ADCs in benachbarte Zellen wandern, wodurch auch diese zerstört werden.
Differenzierte Einteilung des HER2-Status
Die gegen HER2 gerichteten ADCs müssen – um eine Behandlung zu ermöglichen – ein Vorhandensein der Zielstrukturen (HER2-Rezeptoren) aufweisen. Die Menge der HER2-Rezeptoren wird über den HER2-Status quantifiziert. Die genaue Bestimmung des HER2-Status erfolgt über eine Analyse der Gewebeprobe des Tumors. Bereits wenige solcher nachgewiesenen Rezeptoren können eine zielgerichtete Behandlung mit einem gegen HER2 gerichteten ADC möglich machen. Daher ist eine differenzierte Einteilung des HER2-Status eine wichtige Basis für die Therapieentscheidung. Unter www.brustkrebs.de/her2 gibt es mehr Informationen.
Foto: djd/www.brustkrebs.de/Getty Images/andresr
Behandlungsfortschritte geben neue Hoffnung
Brustkrebs: Was Patientinnen und Patienten wissen sollten
Veröffentlicht am: 01.11.2024
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