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Das Unsichtbare wieder sichtbar machen

Eine Spezialbrille umgeht bei Makuladegeneration den „blinden Fleck“



(djd). Es ist zum Verzweifeln: Ausgerechnet das, was man unbedingt genau erkennen möchte, bleibt im Dunkeln. Das Gesicht gegenüber fixieren, einen Text lesen – unmöglich. So lässt sich die gefürchtete Augenerkrankung Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) in etwa beschreiben.

Sie ist laut dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands die häufigste Ursache für schwere Sehbehinderungen. Dabei wird der Punkt des schärfsten Sehens auf der Netzhaut schrittweise zerstört. Dadurch entsteht im Zentrum des Blickfeldes ein blinder Fleck rundherum allerdings kann man klar sehen.

Nur noch Schatten wahrnehmbar

AMD-Patient Helmut Goldbach (84) aus Söhlde, Polizeibeamter im Ruhestand, erinnert sich an die Zeit nach der Diagnose: „Ich hätte auf Dauer nicht mehr in meinem Haus bleiben können. Meinen geliebten Garten habe ich nur noch als Schatten wahrgenommen. Spaziergänge und kleine Einkäufe waren kaum mehr möglich. Die Lebensqualität schwand von Tag zu Tag.“ Um den Alltag halbwegs bewältigen zu können, müssen Betroffene lernen, an diesem schwarzen Punkt vorbeizuschauen. Das bedeutet: Um ein Gesicht oder einen Text mit dem noch intakten Rand des Blickfeldes zu erkennen, müssen sie den Kopf schräg halten. Eine deutliche Steigerung an Lebensqualität verspricht hier etwa die innovative, selbst entwickelte Spezialbrille NuCentro der Augenoptiker Horst und Kolja Geldmacher aus Bad Salzdetfurth. Hier beschäftigt man sich seit Jahrzehnten mit der Krankheit und hat nicht nur eigens angefertigter Messgeräte, sondern auch augenoptische Hilfsmittel speziell für Menschen mit Makuladegeneration entwickelt.

Der Trick mit dem Brillenschliff

Durch einen besonderen Schliff der Gläser wird das Objekt, das man erkennen will, auf den Teil der Netzhaut umgeleitet, der nicht von AMD betroffen ist. Helmut Goldbach ließ sich die Spezialbrille plus Lupenbrille anfertigen und ist sehr zufrieden. Das sichere Bewegen im Raum und selbst das Lesen ist für den ehemaligen Polizisten nun kein Problem mehr. Obwohl Herr Goldbach mittlerweile nur noch über eine Sehkraft zwischen 10 -15 Prozent auf beiden Augen verfügt, ermöglicht ihm die neuartige AMD-Brille ein eigenständigeres Leben und vor allem wieder Lebensqualität!

Kosten und Abholservice


Die Kosten für die Brillen wurden von der Krankenkasse bezuschusst. Nachuntersuchungen waren nicht erforderlich. Da jedes Modell individuell für den jeweiligen Patienten angefertigt werden muss, ist der Weg nach Bad Salzdetfurth ins „Low Vision Center“ unvermeidlich. Unter www.geldmacher.com gibt es alle Informationen zu Anfahrt und Abwicklung. So wurde ein spezieller Abholservice vom Bahnhof eingerichtet.

Foto: djd/www.geldmacher.com

 


Veröffentlicht am: 12.02.2025

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