(Michael Weyland) Wie viele Menschen leiden in Deutschland an einer psychischen Erkrankung? Gibt es regionale Unterschiede? Wie werden die Betroffenen versorgt? Wie hoch sind die Kosten?
Der „Report Psychotherapie“ der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) vereint Fakten und Zahlen zur Situation psychischer Erkrankungen und soll als umfassendes Nachschlagewerk die öffentliche Diskussion dazu begleiten.
„Der vorliegende Report zeigt, dass die Versorgungssituation stärker an den Erkrankungszahlen orientiert sein sollte und in Anbetracht der Kosten die ambulante Psychotherapie ein vergleichsweise kostengünstiges Behandlungsinstrument darstellt“, sagt man beim DPtV. „Auch in der Corona-Pandemie halten Kolleginnen und Kollegen die psychotherapeutische Hilfe belasteter Patienten aufrecht. Sie benötigen jedoch ganz dringend neben den Videobehandlungsmöglichkeiten abrechnungsfähige Leistungen, die telefonisch erbracht werden können.“
Häufigkeit und Kosten psychischer Erkrankungen
„Monat für Monat erscheinen Statistiken aus unterschiedlichen Quellen. Da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. In unserem Report führen wir die Zahlen zur Psychotherapie und psychischen Erkrankungen zusammen. Zu diesen Themen sind immer noch viele Missverständnisse und unsachgemäße Behauptungen im Umlauf. Unser Report ist ein Service für alle, die sich Versachlichung und Transparenz in der Auseinandersetzung mit dem Thema Psychotherapie wünschen,“ erklärt man bei der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung.
Für den Report wurden Daten von Krankenversicherungen, Deutscher Rentenversicherung, Statistischem Bundesamt, Ministerien und weiteren Institutionen analysiert.
Ausgaben für Psychotherapie „lohnen sich“
„Die Zahlen bestätigen die Bedeutung unserer täglichen Arbeit in der Psychotherapie“, sagt man. „Der Grundsatz ,ambulant vor stationär‘ muss dabei wieder ernster genommen werden. Die stationäre Behandlung psychischer Erkrankungen ist fast 13 Mal so teuer wie die ambulante Psychotherapie.“ Es sei daher wichtig, weiter Hürden abzubauen und flexible Angebote in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung auszubauen. „Die vor drei Jahren eingeführte Psychotherapeutische Sprechstunde ist hier ein gelungenes Beispiel und kann Patientinnen und Patienten eine schnelle diagnostische Abklärung und flexible Unterstützung bieten.“ Der Report zeige zudem die Bedeutung der Prävention psychischer Erkrankungen. Gerade langfristige Rezidivprophylaxe-Strategien zur Verhinderung und Abmilderung von schweren, chronischen Verläufen sollten ermöglicht werden.
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Gesundheits-News vom 10. Juli 2020
Michael Weyland informiert...
Veröffentlicht am: 10.07.2020
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