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Internationale Buchmärkte 2024

Starke Belletristik und steigende Preise wirken Sachbuch-Rückgängen entgegen



Verkaufsstarke Romane und weiterhin steigende Preise können das schwächere Abschneiden des Sachbuch-Segments teilweise kompensieren. Zu diesem Ergebnis kommt der internationale Buchmarkt-Report von GfK Entertainment und NielsenIQ BookData für das Jahr 2024.


Wie die repräsentativen Daten zeigen, vermeldeten 16 der 18 untersuchten Regionen zum Teil deutliche Umsatz-Zuwächse bei der Belletristik. In Indien (+30,7 Prozent), Mexiko (+20,7 Prozent), Brasilien (+16,4 Prozent), Spanien (+12,0 Prozent) und Portugal (+11,4 Prozent) fielen diese sogar zweistellig aus.

Sachbücher bzw. Ratgeber hingegen waren im vergangenen Jahr lediglich in sechs Regionen im Plus – und verzeichneten selbst dort meist vergleichsweise niedrigere Steigerungsraten. Auch Kinder- und Jugendbücher blicken auf ein durchwachsenes Jahr zurück, das immerhin in neun Ländern Zugewinne einbrachte.

Umsatzplus in fast der Hälfte aller analysierten Regionen

Insgesamt konnte fast die Hälfte aller analysierten Regionen ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr steigern. Besonders gut lief es in Indien (+27,0 Prozent), Mexiko (+12,6 Prozent) und Brasilien (+10,4 Prozent), die ein vergleichsweise moderates Gesamtvolumen aufweisen. Spanische Händler freuten sich über einen Anstieg um satte 9,8 Prozent, während die Zahlen im belgischen Wallonien bei +0,0 Prozent stagnierten. Stärkere Umsatz-Einbußen mussten hingegen Neuseeland (-6,6 Prozent), Irland (-5,3 Prozent) und Australien (-3,1 Prozent) hinnehmen.

Leicht rückläufig waren die Erlöse 2024 auch in Frankreich (-0,3 Prozent) und Großbritannien (-0,6 Prozent), die die beiden größten Märkte innerhalb der Auswertung stellen. Verantwortlich hierfür war u. a. der geringere Absatz: In Frankreich wurden 315 Millionen Bücher verkauft (-2,8 Prozent), in Großbritannien 195 Millionen Exemplare (-1,6 Prozent).

Preise steigen weniger stark


Obwohl die Menge der verkauften Bücher in vielen Ländern zurückging, hatten die weiterhin steigenden Preise einen ausgleichenden Effekt. So sorgte beispielsweise in Südafrika eine kräftige Preiserhöhung um +8,0 Prozent dafür, dass trotz einer um -6,8 Prozent gesunkenen Stückzahl die Umsätze um 0,7 Prozent wuchsen. Allerdings fielen die Preissteigerungen oft weniger stark als im Vorjahr aus. Während Bücher 2023 beispielsweise in Frankreich um +4,8 Prozent teurer wurden, kosteten sie 2024 mit 12,70 Euro „nur“ noch +2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. In Großbritannien verringerte sich die Steigerungsrate deutlich von +6,6 Prozent auf +1,1 Prozent; in Neuseeland wurden Bücher dank eines Durchschnittspreises von 22,09 NZ$ sogar um -3,6 Prozent günstiger.

Liebesromane und Fantasy-Titel dank BookTok gefragt


Zu den Belletristik-Genres mit den größten Zugewinnen gehörten Liebesromane und Fantasy- bzw. Science-Fiction-Titel. Besonders hervorzuheben sind Autorinnen wie Colleen Hoover („Lily, Ryle und Atlas“-Reihe), die in der TikTok-Community BookTook eine große Fangemeinde haben. Auch Krimis bzw. Thriller konnten vielerorts punkten, sodass beispielsweise Freida McFadden („The Housemaid”-Reihe) in sechs verschiedenen Ländern (u. a. Frankreich, Portugal und Wallonien) die Top 5 der Belletristik-Jahresauswertung erreichte.

Bei den Sachbüchern war James Clears „Die 1%-Methode“ die absolute Nummer eins. Der bereits 2018 erschienene Verhaltensratgeber ist ein absoluter Dauerbrenner und eroberte in zehn Regionen (darunter Mexiko und Spanien) die Top 5 der Sachbuch-Jahreshitliste. Ebenfalls häufig nachgefragt wurden Religionsbücher, Politik-Titel und Kinder- bzw. Jugendbücher von YouTubern.

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 11.03.2025

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