(djd). Rund 51 Prozent der über 16-Jährigen in Deutschland haben in den letzten zwölf Monaten mindestens ein Nahrungsergänzungsmittel eingenommen. Vitaminpillen, Mineralstoffkapseln oder Proteinshakes gehören für viele längst zum Alltag. Das zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der IKK classic.
Besonders beliebt sind Präparate bei Frauen (57 Prozent) und Jüngeren: In der Altersgruppe der 16- bis 39-Jährigen greifen sogar 59 Prozent zu Pillen und Pulvern – meist zur Immunstärkung oder zur Leistungssteigerung im Alltag und Sport. Auch knapp jeder zweite Mann (45 Prozent) nimmt regelmäßig Nahrungsergänzungen.
Ärztlicher Rat ist empfohlen
Doch sind die Mittel wirklich nötig? „Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung liefert in der Regel ausreichend Nährstoffe“, sagt Christl Konrad, Diplom-Ernährungswissenschaftlerin der IKK classic. Tatsächlich geben 84 Prozent der Befragten an, sich bewusst und gesund zu ernähren. Dennoch möchten viele auf Nummer sichergehen. Dabei ist es sinnvoll, vorher zu klären, ob ein echter Bedarf besteht – zum Beispiel durch eine ärztliche Beratung. So können auch Überdosierungen und Nebenwirkungen vermieden werden.
Körperlich belastete Menschen profitieren oft
„Nahrungsergänzungsmittel sind dann nützlich, wenn die richtigen Nährstoffe vom richtigen Menschen zur richtigen Zeit in der richtigen Menge eingenommen werden“, betont Konrad. Für bestimmte Gruppen – etwa Schwangere, ältere Menschen oder Veganer – ist eine gezielte Supplementierung mitunter sinnvoll. Auch körperlich stark belastete Menschen, etwa im Handwerk, können je nach Beanspruchung und Ernährungssituation profitieren – zum Beispiel durch Magnesium oder Vitamin D.
Bewusst wählen
Am häufigsten geschluckt werden Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium oder Zink (38 Prozent), gefolgt von Vitaminen (35 Prozent). Proteinpräparate liegen vor allem bei den unter 40-Jährigen im Trend – ein Viertel dieser Altersgruppe konsumiert sie regelmäßig. Wichtig ist, die Produkte bewusst auszuwählen. Infos hierzu gibt es auch unter www.ikk-classic.de.
Eine zu hohe Dosierung oder ungünstige Kombination einzelner Nährstoffe kann in bestimmten Fällen zu Beschwerden führen – vor allem, wenn bereits Medikamente eingenommen werden. In der Befragung geben elf Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von Nahrungsergänzungsmitteln an, dass bei ihnen unerwünschte Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit oder Kopfschmerzen aufgetreten sind. Zusätzlich stellten zwei Prozent Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten fest. Die Expertin rät: „Denken Sie über Alternativen nach. Bei einer Nährstoffunterversorgung reicht es oft die eigenen Gewohnheiten umzustellen.“
Foto: djd/IKK classic/Getty Images/Westend61
Sinn und Unsinn von Nahrungsergänzungsmitteln
Vitamine, Mineralstoffe & Co – was brauchen wir wirklich?
Veröffentlicht am: 05.06.2025
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