(Helmut Harff) Ob heute die Warteräume der Zahnärzte aus allen Nähten platzen? Dagegen spricht selbst am Tag der Zahngesundheit das Abstandsgebot in diesen Zeiten.
Nein, zum Zahnarzt sollte man immer gehen, denn die Erfahrung lehrt, dass das Aufschieben – gern auf den Sanktnimmerleinstag - nur zu einem führt, zu schlechten und schmerzenden Zähnen. Doch auch dann muss man nicht mit Ruinen im Mund oder zahnlos den Rest seines Lebens verbringen. Zahnersatz geht schließlich immer.
Doch Zahnersatz ist eben nicht gleich Zahnersatz. Ich hatte lange den, den die Kasse fast vollständig bezahlt. Doch zufrieden war ich nie. Und dann kam das Angebot, dass man eine Versorgung für relativ kleines Geld im Ausland – in meinem Fall in Ungarn – bekommen kann. Ich sah mich dort um und fand alles sehr o.k..
Dann brauchte ich eigentlich nur noch einen Heil- und Kostenplan, erstellt von einem Zahnarzt. So landete ich auf dem Stuhl von Dr. Nicko, Zahnarzt und erfahrener Implantologe im sächsischen Weißwasser. Der machte nichts – außer eine Stunde mit mir reden. Danach wollte ich nur noch zum Urlaub nach Ungarn fahren.
Das Ergebnis war eine Versorgung meines Unterkiefers mit einem festen Zahnersatz in Sachsen. Das war nicht schmerzhaft und deutlich entspannter als gedacht – auch wenn das Foto anderes vermuten lässt. Das hätten die Ärzte in Ungarn wohl auch hinbekommen.
Doch dann? Ich ging mit einer vorläufigen Versorgung aus der Praxis und konnte schon am nächsten Tag meine neuen Zähne vorsichtig ausprobieren. Die Implantate mussten ja erst einwachsen. Einige Zeit später erfolgte dann die endgültige Versorgung und ich war wieder bissig. Alles passte und das Leben machte wieder Spaß. Für diese Vorgehensweise hätte ich sicherlich zusätzlich nach Ungarn reisen müssen, was das Ganze wieder teurer gemacht hätte.
Einige Tage später bat mich Dr. Nicko erneut auf seinen Zahnarztstuhl. Auf den nehme ich inzwischen gern Platz, denn weh tun kann ja nun nichts mehr. Er wollte sehen, ob alles so ist, wie er es sich vorgestellt hatte und wie ich es wollte. Alles passte und ich musste nicht wieder ins Ausland reisen.
Ein halbes Jahr später, also vor wenigen Tagen war es dann Zeit für die Prophylaxe und einen erneuten Check beim Zahnarzt, der längst der Zahnarzt meines Vertrauens geworden ist. Ja, auch beim Zahnersatz ist eine Prophylaxe ein unbedingtes Muss.
Sicherlich hätte ich dazu zu jedem Zahnarzt gehen können, doch wer will schon kontrollieren, was irgendwo ein Kollege gemacht hat. Es wäre wohl darauf hinaus gelaufen, dass ich schon wieder nach Ungarn reisen müsste - und das zu Coronazeiten und mit nochmaligen Kosten, die in der ursprünglichen Planung nie auftauchten.
Wenn ich die zusätzlichen Reisen, die Übernachtungskosten und den Zeitaufwand zusammenrechne, dann war mein Entschluss, mich meinem Zahnarzt in Weißwasser anzuvertrauen, die günstigere Variante, die mir auch noch viel mehr Sicherheit bietet.
Fotos: Dr. Nicko