(von Josef Scheppach) Händel, Verdi, Gounod, Wagner, Rimski-Korsakow, Henze, Dean sind die Komponisten der Opern der Spielzeit 2025/26 an der bayerischen Staatsoper. Ein ausgewogenes Programm. Drei Opern, die selten, eine noch nie auf deutschen Bühnen zu erleben waren.
Neben sieben Neuproduktionen der Bayerischen Staatsoper gibt es drei Neuproduktionen des Bayerischen Staatsballetts, das UniCredit Eröffnungsfest und die Akademiekonzerte des Bayerischen Staatsorchesters sowie die Ballettfestwoche und die Münchner Opernfestspiele.
Die Ballettfestwoche im April 2025 steht diesmal ganz im Zeichen des mehrteiligen Abends Wingsof Memory. Sechs Vorstellungen stehen auf dem Spielplan und sind in der laufenden Spielzeit ausschließlich im Rahmen dieser besonderen Ballettfestwoche zu sehen. Den Auftakt des dreiteiligen Ballettabends bildet Bella Figura von JiříKylián. Das Werk zu Musik verschiedener Barockkompositionen besticht seit seiner Münchner Erstauffühurng im Jahr 2002 durch die Schönheit choreographischer Formen und Figuren.
Das Frühlingsopfer
Im Mittelpunkt aber steht Das Frühlingsopfer der Wuppertaler Tanztheater-Legende Pina Bausch. 1975 uraufgeführt, wird die Choregraphie nun erstmals vom Bayerischen Staatsballett einstudiert. Das dritte Werk des Abends stammt vom Direktor des Grand Théâtre de Genève, Sidi Larbi Cherkaoui, der mit Faun seine 2009 entstandene Umsetzung von Prélude à l’après-midi d’unfaune mit dem Ensemble des Bayerischen Staatsballetts auf die Bühne bringt. Das BayerischeStaatsorchester interpretiert die bekannten Partituren von Igor Strawinsky und Claude Debussy.
Die Vorstellungsserie von Wingsof Memory wird zur Mitte der Ballettfestwoche unterbrochen für einen weiteren Münchner Höhepunkt: Die ehemalige Erste Solistin Lucia Lacarra kehrt mit ihrem Partner Matthew Golding und ihrer Compagnie, dem Lucia Lacarra-Ballet ans Nationaltheater zurück. Die Gast-Compagnie zeigt Lost Letters zur Musik von Sergej Rachmaninow und Max Richter.
Die Festspielzeit im Sommer bringt eine weitere Ausgabe von Sphären im Prinzregententheater. Die dritte Ausgabe der Reihe wird in diesem Jahr kuratiert vom beliebten Choregraphen-Duos Sol León und Paul Lightfoot, das zuletzt Schmetterling ins Repertoire des Staatsballett brachte. Im Juni 2025 steht ein Werk von León / Lightfoot auf dem Programm sowie weitere Werken anderer Choreograph:innen, die das Duo gemeinsam mit Ballettdirektor Laurent Hilaire auswählen wird.
Wiederaufgenommen werden John Neumeiers Illusionen - wie Schwanensee und der Klassiker Giselle von Peter Wright. Außerdem im Repertoire gezeigt werden Romeo und Julia, Onegin, Schmetterling, Duato/Skeels/Eyal, Le Parc und das Kindertanztheaterstück Wie der Fisch zum Meer fand. In der Reihe Ballett extra dürfen Sie sich wieder auf zahlreiche interessante Einblicke hinter die Kulissen freuen.
Ja, Mai 2025
Kerngedanke des Festivals Ja, Mai ist die Verortung von Musiktheater in der Gegenwart. Neben dem Fokus auf zeitgenössisches Musiktheater werden auch die Anfänge des Musiktheaters im frühen 17. Jahrhundert aufgegriffen. So wird eine Verknüpfung von gestern, heute und morgen angestrebt, die sich auch in den Stoffen der gespielten Opern widerspiegelt..
Überschrieben ist die dritte Ausgabe des Festivals mit dem Begriff „Illusionen“, der sich auf die mehrdeutige Wahrnehmung von Wirklichkeit bezieht. Im Zentrum stehen die beiden Opern Das Jagdgewehr von Thomas Larcher und MatsukazevonToshio Hosokawa, der bei der Komposition vom Nō-Theater inspiriert war. Das Regieduo Lotte van den Berg und Tobias Staab bewegt sich zwischen Tanz, Theater und Film und arbeitet bei Matsukaze erstmals mit der international tätigen bildenden Künstlerin Alicja Kwade zusammen. Während sich hier ein japanischer Mönch zwei rastlosen Geistern eines verstorbenen Schwesternpaares annimmt, geht Das Jagdgewehr auf eine Novelle des japanischen Dichters Yasushi Inoue zurück und beschreibt verschiedene Perspektiven auf eine außereheliche Affäre und den Preis eines Lebens mit der Lüge. Die Regisseurin Ulrike Schwab erarbeitet Das Jagdgewehr in einem Bühnenbild von Jule Saworski. Beide Produktionen sind mit den jungen Solist:innen des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper besetzt.
Foto: Wings of Memory BellaFigura/c Katja-Lotter