(djd). Sie ist nur wenige Millimeter klein, aber aggressiv und als potenzieller Überträger von Infektionskrankheiten für den Menschen nicht ungefährlich: die Asiatische Tigermücke.
Sie rangiert laut Umweltbundesamt auf der Nummer 1 unter den invasiven Stechmücken und hat sich begünstigt durch den Klimawandel in den letzten Jahrzehnten gerade in Europa stark ausgebreitet. „Mittlerweile kommt sie in ganz Italien vor und eben auch in Deutschland, wo sie vor allem in Südwest-Deutschland im Rheingraben verbreitet ist – von Freiburg bis hoch nach Frankfurt ist quasi alles voll mit Tigermücken. Aber auch in Berlin wurde sie schon nachgewiesen“, weiß dazu Prof. Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe und Epidemiologe am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg.
Überträger exotischer Viren
Tigermücken sind im Gegensatz zu den meisten hiesigen Mückenarten tagaktiv, was sie extrem lästig macht. Zur Gefahr werden die auffällig schwarz-weiß-gemusterten Insekten aber durch ihre Funktion als Krankheitsüberträger. „Die Tigermücke kann eine ganze Reihe von exotischen Viren übertragen, etwa das Dengue-Virus, das Zika-Virus oder das Chikungunya-Virus“, erklärt der Virologe. Für eine Übertragung exotischer Erreger durch invasive Arten gebe es zwar in Deutschland bisher keinen Nachweis, aber Einzelfälle und kleinere Ausbrüche seien zukünftig erwartbar.
Wichtig: Schutz vor Stichen
Um sich – auch auf Reisen – vor Stichen durch Tigermücke und Co. zu schützen, gibt es verschiedene Maßnahmen: „Als erstes sind hier Repellentien zu nennen“, so Schmidt-Chanasit. „Am effektivsten sind chemische Repellentien, allen voran Diethyltoluamid, besser bekannt als DEET.“ DEET bildet einen schützenden Duftmantel auf der Haut, der verhindert, dass die Stechmücken die menschlichen Gerüche wahrnehmen und so ihr Ziel finden können. Es ist zum Beispiel in Anti Brumm Forte und Anti Brumm Ultra Tropical aus der Apotheke enthalten. Unter www.antibrumm.de gibt es weitere Tipps zum Mückenschutz – etwa durch Moskitonetze, Fliegengitter oder lange, helle Kleidung.
Die Ausbreitung eindämmen
Zusätzlich kann die Bevölkerung selbst dazu beitragen, die weitere Ausbreitung der Tigermücke in Deutschland zu bremsen. Denn die invasive Art ist stark an den Menschen angepasst und benötigt für die Fortpflanzung nur geringe Wassermengen. Wichtig ist deshalb, ihr diese möglichst nicht zur Verfügung zu stellen, wie der Virologe rät: „Dazu gehört vor allem, Regentonnen, Blumentöpfe und volle Gießkannen zu entleeren beziehungsweise abzudecken, um die Ei-Ablage im Wasser zu verhindern.“ So wird der Garten oder Balkon nicht zum Brutplatz.
Foto: djd/Anti Brumm/Getty Images/YNG Pictures
Gestreift und gefährlich: Die Tigermücke
Die tropische Mückenart breitet sich auch in Deutschland aus
Veröffentlicht am: 19.04.2025
Ausdrucken: Artikel drucken
Lesenzeichen: Lesezeichen speichern
Feedback: Mit uns Kontakt aufnehmen
Twitter: Folge uns auf Twitter
Facebook: Teile diesen Beitrag auf Facebook
Hoch: Hoch zum Seitenanfang