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Erlesene Algarve

Portugals Südküste für Bücherfreunde



Ganz egal, ob Sie das passende Buch für das Handtuch am Strand oder den Liegestuhl am Pool suchen, ob Sie schon zuhause die Lust auf den nächsten Algarve-Urlaub wecken wollen oder lieber ein paar Reisetipps abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten suchen: Wir haben uns in den Regalen der Buchhandlungen umgesehen und laden Sie zu einer Lesereise an die Algarve ein.

Belletristik: Spannung pur, reichlich Witz und viel Lokalkolorit


Längst hat die Reihe Lost in Fuseta eine riesige Fangemeinde. Gil Ribeiros Krimis um den Hamburger Kommissar Leander Lost, der im Rahmen eines europäischen Austauschprogramms zunächst nur für ein Jahr an die Algarve versetzt wird, sind erfolgreiche Bestseller, die zum Teil auch als Fernsehkrimis verfilmt wurden bzw. derzeit noch verfilmt werden. Schauplatz der Handlung ist nicht nur die wunderschöne Küste der Ostalgarve, der Naturpark Ria Formosa mit seinen Inseln voll intakter Natur und das romantische Gassengewirr Fusetas, sondern auch das Hinterland der Algarve mit seinen zahlreichen, kaum entdeckten Kleinoden. Gelungene Geschichten, die unweigerlich Lust auf den nächsten Algarve-Trip machen.

Leander Lost hat Eigenschaften, die immer wieder für witzige Situationen sorgen: Er leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer Sonderform des Autismus, das dafür sorgt, dass er nicht überzeugend schwindeln kann, in der Regel Ironie nicht versteht und dadurch bei der sozialen Interaktion mit seinen portugiesischen Kollegen immer wieder erhebliche Schwierigkeiten hat. Dafür verfügt er beispielsweise über ein fotografisches Gedächtnis und erkennt sofort, wenn seine Gesprächspartner lügen. Zusammen mit seinen charakterstarken Kollegen, der liebenswerten, aber auch toughen Sub-Inspektorin Graciana Rosado, dem stets hungrigen Sub-Inspektor Carlos Esteves und dem eitlen, immer zu Alleingängen neigenden Spanier Miguel Duarte ermittelt er in inzwischen sieben Krimis. Auch wenn dabei an der Algarve munter gemordet, gekidnappt und betrogen wird, sind die Krimis auch für zarter besaitete Leser die perfekte Urlaubslektüre. Denn neben einer spannenden Handlung zeichnet die Bücher vor allem die Liebe des Autors zur Landschaft der Algarve und zu ihren Bewohnern aus – vor allem Graciana Rosados Familie wird mit viel Witz in die Handlung eingebunden, und dank der zart erblühenden Liebe zwischen Lost und Gracianas Schwester Soraia kommt auch die Romantik nicht zu kurz…

Hinter dem Pseudonym Gil Ribeiro verbirgt sich der erfolgreiche deutsche Autor Holger Karsten Schmidt, der u.a. Drehbücher für diverse „Tatort“-Folgen sowie die TV-Serien „Harter Brocken“ und „Nord bei Nordwest“ schrieb.

Gil Ribeiro: Lost in Fuseta (Band 1); Spur der Schatten (Band 2); Weiße Fracht (Band 3), Schwarzer August (Band 4); Einsame Entscheidung (Band 5), Dunkle Verbindungen (Band 6); Lautlose Feinde (Band 7), alle als KiWi-Taschenbuch



Auch Carolina Conrads Krimi-Reihe um die Hobby-Ermittlerin Anabela Silva ist geprägt von viel Liebe zu Land und Leuten. Als Kind portugiesischer Gastarbeiter ist Anabela in Deutschland aufgewachsen, übersiedelt aber, nachdem die längst in den Süden zurückgekehrten Eltern aus gesundheitlichen Gründen ihre Hilfe brauchen und nach dem Scheitern ihrer Ehe nach Alcoutim am Rio Guadiana. Dank ihrer Zweisprachigkeit wird sie dort von der örtlichen Polizei im Mord an einem deutschen Auswanderer als Dolmetscherin angeheuert. Zugleich aber stellt die gelernte Journalistin eigene Nachforschungen an, nachdem sie eine Häufung von Todesfällen unter betagten Bewohnern rund um ihr Heimatdorf misstrauisch gemacht haben – Miss Marple lässt grüßen…

Lebendig werden die Geschichten vor allem durch die detailgenaue und liebevolle Schilderung von Land und Leuten, eine Landkarte im Umschlag verortet den Leser und eine ganze Reihe typische portugiesischer Redewendungen, die sogar am Ende der Bücher zusammenfasst sind, sorgt für weiteres Lokalkolorit und spontanes Urlaubsfeeling. Zu gerne würde man mit Anabela Silva bei einer Bica im Café am Ufer des Guadiana sitzen…

Für urlaubsgerechte Leichtigkeit sorgt die nicht unkomplizierte Liebesgeschichte zwischen der deutschen Journalistin und dem portugiesischen Kriminalkommissar João Almeida. Lockerer Lesestoff also für den Strandurlaub …

Auch der Autorenname Carolina Conrad ist ein Pseudonym – dahinter verbirgt sich die deutsche Autorin Bettina Haskamp, die ihre Portugal-Romane in ihrem kleinen Haus an der Ostalgarve verfasst.

Carolina Conrad: Mord an der Algarve: Anabela Silva ermittelt (Band 1); Letzte Spur Algarve (Band 2); Tödliche Algarve (Band 3), Stürmische Algarve (Band 4), alle als Rowohlt Taschenbuch



Im Zentrum des Krimis Abrechnung in Sagres steht Gida, eine deutsche Anwältin, die im Herbst 1999 nach Sagres reist, um für einen Mandanten eine Erbschaftsangelegenheit zu regeln. Doch als ein Deutscher tot an den Klippen des Cabo de São Vicente aufgefunden wird, wird aus dem vermeintlich beschaulichen Aufenthalt ein gefährliches Unterfangen. Gida, anfangs noch zögerlich, lässt sich mehr und mehr in die Ermittlungen hineinziehen – aus Neugier, aber auch aus innerem Drang nach Wahrheit und Gerechtigkeit.

Was wie ein klassischer Regionalkrimi beginnt, entwickelt rasch eigene Tiefen: Der Tote, ein älterer Mann, trägt Hinweise auf ein deutsches Gedankengut, das viele längst überwunden glaubten. Die Ermittlungen führen Gida nicht nur in die jüngere deutsche Vergangenheit, sondern auch in die Geschichte Portugals – bis zurück in die Zeit der Salazar-Diktatur. Ein Pageturner, der aber nicht nur wegen der spannenden Handlung und seines beachtlichen Tempos lesenswert ist, sondern der dank seiner atmosphärischen Dichte für eindrucksvolles Kopfkino sorgt: Das Licht über Sagres, das Rauschen des Atlantiks, die verschlungenen Wege eines Dorfes, in dem alle einander kennen, lassen Portugals Süden lebendig werden.
Christine Sterly-Paulsen: Abrechnung in Sagres (Kulturmaschinen Verlag)



Auch der Plot von Abgrundtiefe Algarve von Monika Arend führt in den Westen der Region. Der hochbetagte Vitor liegt bewusstlos auf einer Aussichtsplattform im Fischerdorf Burgau. Aus einer Kopfwunde sickert Blut. Ein Unfall? Der deutsche Urlauber Ingo eilt ihm zu Hilfe. Zum Dank bietet Vitor ihm an, kostenlos in seinem Strandhaus zu wohnen. Doch Marcelo, Vitors einziger noch lebender Verwandter, der das Haus für seine Zwecke nutzen will, fühlt sich von Ingo gestört. Als die aus Deutschland abgehauene Herumtreiberin Denise auftaucht, kommt es zum Streit. Kurz darauf beginnt eine Serie mysteriöser Vorfälle. Eine liegestuhltaugliche Urlaubslektüre für den heimischen Balkon oder den Pool im Urlaub, die ihre Schauplätze in Ferragudo, Lagos und Sagres lebendig werden lässt!
Monika Arend: Abgrundtiefe Algarve (Herzsprung-Verlag)
 



Fernweh, so lernen wir in dem Roman Hotel Paraíso von Arezu Weitholz, ist das Heimweh nach irgendwo, ein „Wohinweh“ also. Die Protagonistin Frieda, deutsche Synchronsprecherin, hat stressbedingt ihre Stimmer verloren und nimmt daher das Angebot wahr, im Winter für einige Tage ein leerstehendes Hotel an der Algarve zu hüten. Ihr einziger ständiger Begleiter ist der Hotelhund Otto, ein Labrador, zu dem sie nach und nach eine Beziehung aufbaut. Und der Grund genug für Frieda ist, ausgedehnte Spaziergänge an der Westküste der Algarve zu unternehmen, dem Spiel von Wind und Wellen zu lauschen, die reiche Vogelwelt zu beobachten und die jetzt menschenleeren Strände zu genießen. Einige Handwerker, die das Hotel für kommende Gäste vorbereiten, ein sporadisch auftauchender Hausmeister und ein geheimnisvoller Fremder, der in der Nacht Friedas Mahlzeiten wegisst, aber auch für Nachschub sorgt, sind die restlichen Figuren in der Geschichte, die zunächst an Stanley Kubricks Film „The Shining“ erinnert, sich dann aber doch ganz anders entwickelt. Denn die Autorin nimmt den Leser vor allem mit in die Gedankenwelt ihrer Hauptfigur, die die Zwangspause dazu nutzt, über ihr Leben, ihre Vergangenheit und ihre mögliche Zukunft nachzudenken. Stoff dafür gibt es genug – etwa die Tatsache, dass Frieda als Kind adoptiert wurde und oft gehänselt wurde, weil sie „anders“ aussah. Eine Identitätssuche mit beeindruckenden Sprachbildern, eine perfekte Lektüre für eine Reise im Winter an die Algarve.

Arezu Weitholz: Hotel Paraíso (Mareverlag)



Die Sachbücher: Reisetipps für Fortgeschrittene

Reiseführer, die die Algarve von Ost bis West beschreiben, gibt es in Hülle und Fülle – und das ist gut so. Bei der Vielzahl von Stränden und Städten, Hotels und Restaurants, Märkten und Wassersportangeboten, die dort beschrieben werden, bleiben viele, kleine Juwelen aber zwangsläufig außen vor. Einen anderen Weg geht Nicole Biarnés in Glücksorte an der Algarve: Fahr hin & werd glücklich. Die Bloggerin und Reisebuchautorin hat für die Reihe der Glücksorte-Führer 80 Orte zwischen Alcoutim und Odeceixe herausgepickt, die in ihren Augen glücklich machen. Das sind mal ganz spezielle Streetart-Objekte in Olhão, ein Wanderweg im Hinterland, ein originelles Restaurant oder ein traditionell arbeitender Kupferschmied in Loulé. Tipps nicht nur fürs Auge, sondern für alle Sinne – für die Nase, für den Gaumen, für die Ohren. Hier treffen Geschichte und Gegenwart ganz unverkrampft aufeinander, führt der Weg mal zur Brutstätte glücklicher Störche, mal zur besten Dachterrasse für den Sonnenuntergang. Und jedes einzelne Kapitel macht Lust, spontan den Koffer zu packen und die einzelnen Tipps auszuprobieren.

Nicole Biarnés: Glücksorte an der Algarve: Fahr hin & werd glücklich
(Droste Verlag)



Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Catrin George Ponciano mit 111 Orte an der Algarve, die man gesehen haben muss. Auch sie führt zu geschichtsträchtigen Orten, um die sich Mythen und Legenden ranken, aber auch zu stilvollen Hotelbars, die einen Besuch wert sind oder zum E-Tuk-Tuk, mit dem man nachhaltig die Gegend um Sagres erkunden kann, zu Palästen und Eselzüchtern, zu ambitionierten Weinmachern und in Sardinenfabriken. Orte, die sie nicht nur beschreibt, sondern zu denen sie auch immer spannende Geschichten zu erzählen weiß. Kein Wunder: die Autorin und Journalistin lebt seit 1999 in Portugal und betreut vor Ort auch deutschsprachige TV-Produktionen – da sind Kenntnisse als Location Scout durchaus erwünscht.

Catrin George Ponciano: 111 Orte an der Algarve, die man gesehen haben muss (Emons Verlag)



Zum Schluss noch eine gute und eine schlechte Nachricht für alle Freunde der authentischen Algarve-Küche: Das opulente und mehrfach preisgekrönte Kochbuch Algarve: Eine kulinarische Reise. Geschichten und Rezepte aus Portugals wildem Süden von Marianne Salentin-Träger, Rita Henss, Anja Jahn und Markus Bassler ist vergriffen. Aber: Leidenschaftliche Foodies mit offenen Augen können z. B im Internet oder in Antiquariaten durchaus noch gebrauchte Exemplare des schwergewichtigen Klassikers erstehen. Es lohnt sich – nicht nur wegen der gelungenen Rezepte, sondern auch wegen der Flut an atmosphärisch verpackten Infos rund um die Küche der Algarve und der brillanten Fotos!

Foto: eigen

 


Veröffentlicht am: 14.07.2025

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