Hatte jemand etwas anderes erwartet? Wir jedenfalls waren uns sicher, dass die beiden alten Kampfgefährten auf den Plug-in-Hybrid einschlagen würden.
Jürgen Resch als Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und Axel Friedrich, seit seinen alten Tagen im Umweltbundesamt (UBA) als Auto-Hasser geoutet , haben die Automobilindustrie wieder bei einem scheinbar unverschämten Betrugsversuch erwischt. Plug-in-Hybride brauchen mehr als von den Herstellern angegeben.
Um das zu beweisen fahren die Aktivisten dann schon auch einmal ein großes Hybrid-SUV mit leerer Batterie im Sportmodus mit Höchstgeschwindigkeit als Beweis vor. Dass die beiden Experten überrascht feststellen, der angegebene Durchschnittsverbrauch von weniger als vier Litern werde deutlich überschritten, spricht nicht gerade für deren Sachverstand. Natürlich braucht jedes Auto mit 550 PS bei Höchstgeschwindigkeit in einem solchen Versuch mehr. Das eigentlich Überraschende ist aber nicht diese Zahl. Es ist die Unverfrorenheit, mit der sie ins Feld geführt wird.
Sicher haben beide sehr genau zugeschaut, als die Vorschriften für die Ermittlung der Verbrauchswerte formuliert wurden. Sicher darf jeder davon ausgehen, dass sie sogar versucht haben, Einfluss darauf zu nehmen. Sie wissen längst, was dabei herauskommt und bauten die Falle, die heute scheinbar zuschnappte. Aber sie erwischen mal wieder die Falschen. Wie Verbrauchswerte ermittelt werden, hat der Gesetzgeber festgelegt, nicht die Industrie. Die trifft höchstens der Vorwurf, dass sie es gern hingenommen hat, als die Brüsseler den Hybridantrieb als Übergangstechnologie zur E-Mobilität schönrechneten.
Aber Brüssel und die Behörden anzugreifen, bringt weniger Lustgewinn für die Akteure. Eine Attacke auf die Automobilindustrie zu reiten, bringt da viel mehr Aufmerksamkeit für die Ewiggestrigen von der DUH. Sie sollten sich besser um die Zukunft kümmern, zum Beispiel mit einer technologiefreundlichen Grundhaltung.
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