(djd). Beim Stichwort Krankenhaus denken die meisten Menschen wohl eher an Betten, Ärzte und Operationen als an Müll. Für die Einrichtungen selbst und auch für die Umwelt ist das Thema Müll aber sehr wichtig, denn im Klinikalltag wird überraschend viel davon verursacht: pro Patient etwa sechs Kilogramm am Tag.
Zum Vergleich: Normalbürger produzieren nur etwa ein Kilogramm Abfall täglich. Das hat natürlich gute Gründe, aber kann durchaus noch verbessert werden. Und es gibt zahlreiche weitere Stellschrauben, an denen sich für eine grünere und nachhaltigere Gesundheitsversorgung drehen lässt.
Zukunftsweisende Projekte
Allerdings muss jemand damit anfangen. Und tatsächlich gibt es im oft schwerfälligen deutschen Gesundheitssystem Projekte und Initiativen, die auf dem Weg in eine gesündere und nachhaltigere Zukunft vorangehen. Mit dem Krankenhausmüll haben sich etwa die Isar Kliniken befasst und insgesamt sieben Rücknahmesysteme etabliert, beispielsweise für Narkosegase oder Herzkatheter, aber ebenso für Kaffeekapseln und Papierhandtücher. Müllvermeidung und Nachhaltigkeit ist auch in den Pflegeeinrichtungen der AWO Trumpf. Einige setzen beispielweise ausschließlich auf Recyclingpapier, andere haben einen vegetarischen Montag eingeführt oder nutzen Regenwasser. Insgesamt soll das Projekt „Klimafreundlich pflegen“ die Pflegeheime bis 2040 klimaneutral machen.
Ein neuer Preis für Nachhaltigkeit
Um solche Anstrengungen zu honorieren, wurde der „Deutsche Nachhaltigkeitspreis Gesundheit“ ins Leben gerufen. Mit ihm zeichnet die Barmer – gemeinsam mit der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis – Projekte und Initiativen aus, die quasi als Leuchttürme den Weg in ein nachhaltigeres Gesundheitswesen weisen. Mehr zur Idee, den Finalisten und Siegern 2025 findet sich unter www.barmer.de/nachhaltigkeitspreis.
Vom Krisenchat bis zum Pflegebauernhof
So steht etwa „krisenchat“ Jugendlichen mit psychischen Problemen rund um die Uhr zur Seite, das „Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin“ will Apotheken, Pflegedienste und Co. für kommende Hitzewellen wappnen, auf Pflegebauernhöfen können Senioren Verbindung zur Natur und Selbstwirksamkeit erleben, und unter Regie der AOK Baden-Württemberg wird an einer umweltverträglicheren Antibiotikaproduktion geforscht. Man sieht: Es tut sich was im deutschen Gesundheitswesen. Damit das so bleibt, werden auch für 2026 wieder herausragende Projekte ausgezeichnet. Ab März 2025 können sich Projekte aus dem Gesundheitswesen wieder bewerben.
Foto: djd/Barmer/Getty Images/SmileStudioAP
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Spannende Ideen für mehr Nachhaltigkeit in Medizin und Pflege
Veröffentlicht am: 02.02.2025
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