Zwei Dinge gehören in die Welt der Legenden: Alte Leute sind nicht internetaffin und auch im Alter braucht man keinen Arzt. Eines stimmt dagegen: Vor allem Männer gehen nicht gern zum Arzt, wenn überhaupt besuchen sie entsprechende Onlineangebote, informieren sich in den sozialen Medien.
Nicht erst mit 70 begannen bei mir die Zipperlein, schließlich war es die Sorge um die Gesundheit, dass ich mit Anfang 50 meinen ersten Marathon lief. Damals fand alles, der Arztbesuch, wie das Training noch offline statt, ich hatte sogar einen ganz realen Trainer. Das ließ mich weitere 20 Jahre leben. Doch hier das eine Problem, da ein Krebsleiden, dort funktionierte im Laufe der Zeit so einiges nicht mehr.
Das heißt, immer mehr Zeit sitze ich in einem Wartezimmer eines Arztes – vertane Zeit. Warum nicht die zahlreichen Online-Ärzte konsultieren, sich nicht in den sozialen Netzwerken informieren, sich dort nicht austauschen? Das geht ja viel schneller und Schwarmintelligenz soll ja auch helfen. Das mag bei Problemen mit dem VW-Käfer Baujahr 1958 oder dem Trabant aus dem Jahre 1976 funktionieren, doch mit mir, Baujahr 1955?
Ich habe mal so zum Spaß nach Symptomen, die ich an mir beobachtete im Internet gesucht. Toll, was ich alles so habe – also eigentlich alles. Es fehlen nur Schwangerschaft und Milchzähne. Hätte ich all die „lebensrettenden“ Tipps beachtet, all das geschluckt, was ich unbedingt nehmen muss, dann wäre ich nicht pumperl gsund, sondern würde mir längst die Radieschen von unten ansehen.
Das wäre gar nicht in meinem Sinn, denn wie sollte ich dann mit der Besten Frau der Welt frühstücken. Das machen wir heute erst in der Therme nach meinem Arztbesuch.
Ich wünsche Ihnen dennoch ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Augusta, Heimo, Ernst
Bild: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Ich bin schon tot
... ich war beim Online-Doktor
Veröffentlicht am: 27.03.2025
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