(djd). Immer wieder hört man von Medikamentenrückstanden, Hormonen oder ganz allgemein von Schadstoffen in der Umwelt und damit auch in unseren Wasserressourcen. Manche Menschen greifen daher lieber zu Wasser aus Flaschen, statt es direkt aus der Leitung zu zapfen. Dabei gilt die Trinkwasserqualität in Deutschland als ausgezeichnet.
Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten:
Wie und wo ist die Qualität des Trinkwassers geregelt?
In Deutschland gibt es ein Gesetz, das die Voraussetzungen regelt, unter denen Trinkwasser verteilt werden darf. Es ist vor 50 Jahren in Kraft getreten und wird seither regelmäßig überprüft und bei Bedarf verschärft, zuletzt im Jahr 2023. In der Trinkwasserverordnung sind Grenzwerte festgeschrieben, die von allen Wasserversorgern eingehalten werden müssen und deren Unterschreitung sie regelmäßig nachweisen müssen. Diese Grenzwerte sind so angelegt, dass unsere Gesundheit auch bei lebenslangem Trinken von Wasser aus der Leitung auf keinen Fall Schaden nimmt. Kontrolliert wird das von den Gesundheitsbehörden der Länder.
Können wasserfremde Stoffe gefährlich werden?
Was ist mit Stoffen, die noch nicht in dieser Verordnung aufgeführt sind? Können sie unbegrenzt im Trinkwasser enthalten sein? Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasser: „Nein. Für potenziell gesundheitsgefährdende Stoffe, für die ausführliche Studien und Bewertungen fehlen und die deshalb nicht mit einem Grenzwert in der Trinkwasserverordnung stehen, gilt ein Vorsorgewert oder gesundheitlicher Orientierungswert, der vom Umweltbundesamt bestimmt wird. In der Regel dürfen hier 0,1 Mikrogramm pro Liter Trinkwasser, also ein tausendstel Gramm, nicht überschritten werden.“ Wenn man also, wie von Ernährungswissenschaftlern empfohlen, zwei Liter Leitungswasser am Tag trinkt, dann ist es möglich, dass man dabei auch Spuren wasserfremder Stoffe zu sich nimmt. "Die Konzentration ist jedoch so gering, dass diese gesundheitlich nicht von Bedeutung sind", betont Dr. Stefan Koch.
Wie kann man ganz sichergehen, immer bestes Trinkwasser zu erhalten?
In Deutschland kann man also jederzeit bedenkenlos Wasser aus der Leitung trinken und zur Zubereitung von Speisen verwenden. Sollte ein Wasserversorger wegen eines Rohrbruchs oder Reparaturen die hohe Qualität nicht sicherstellen können, wird er von dem Genuss des Wassers abraten und ein vorübergehendes Abkochgebot aussprechen. „Wer ganz sichergehen möchte, immer bestes Trinkwasser zu erhalten, lässt das Wasser zunächst abfließen, bis es ganz kalt aus der Leitung kommt. Dann ist gewährleistet, dass es absolut frisch ist und nicht durch lange Standzeiten in der Hausinstallation an Qualität eingebüßt hat“, rät Dr. Stefan Koch.
Foto: djd/Forum Trinkwasser/luciano - stock.adobe.com
So sicher ist das Trinkwasser aus der Leitung
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Trinkwasserqualität in Deutschland
Veröffentlicht am: 12.04.2025
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