
Von  wegen langweiliges Eintopf-Gemüse! Bohnen werden viel zu oft  unterschätzt. Kombiniert oder auch solo sind sie nämlich äußerst gesunde  Allround-Talente. Nur roh sollten sie nicht verspeist werden! Denn sie  enthalten schwer verdauliche Inhaltsstoffe, die erst durch das Abkochen  zerstört werden. 
Besonders schmackhaft sind sie in Kombination  mit klassischen Lamm- oder Schmorgerichten, passen aber auch exzellent  zu Fisch oder herzhaften Eierspeisen. Nicht minder beliebt und lecker  sind sie im Bohnensalat. Der lässt sich nicht nur gut vorbereiten –  Geschmacks-Booster: die Marinade gut durchziehen zu lassen! – sondern  passt zu zahllosen Gerichten, in den Picknick-Korb und natürlich perfekt  zum Grill-Buffet. Exzellente Partner der Bohne sind dabei Zwiebeln,  Schnittlauch, Petersilie und natürlich Bohnenkraut!
Bohnen made in Germany
Ob  grün und fadenlos wie Admires, Delinel, Dubra, Marona, Maxi oder Masai,  ob blauviolett wie Purple King oder gelb wie die auch als Wachsbohne  bekannte Sorte Golddukat, Buschbohnen gibt es in vielen Farben und  Formen. Manche davon sind frühreifende Sorten, manche mittlere oder auch  späte Sorten. Allen gemein ist, dass sie zu den Buschbohnen gehören und  als solche zu den Hülsenfrüchten und Gartenbohnen zählen. Genau wie  auch die ebenfalls beliebten Stangenbohnen. Die benötigen allerdings, im  Unterschied zu den nur 30 bis 50 Zentimeter hohen Buschbohnen, ein  Rankgitter. Da Bohnen keinen Frost vertragen, werden sie meist erst ab  Mitte Mai gesät, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Etwa zwei bis drei  Monate nach der Aussaat können die ersten Buschbohnen geerntet werden.  Danach können die Pflanzen alle 2 bis 3 Tage nach neuen erntereifen  Hülsen abgesucht werden – und das je nach Sorte bis in den Herbst  hinein.
Bohnen: Nicht „in den Ohren“, sondern auf dem Teller
Deutsche  mögen Bohnen, vor allem Buschbohnen. Die Privathaushalte haben im  vergangenen Jahr hierzulande 13.682 Tonnen frische Buschbohnen gekauft.  Die lassen damit die frischen Stangenbohnen mit einer Einkaufsmenge von  5.300 Tonnen weit hinter sich. Aber auch konservierte und TK-Bohnen  liegen im Trend. Denn insgesamt lag der Inlandsverbrauch 2020 bei 34.077  Tonnen und damit deutlich über dem Verbrauch von 2019 mit 29.667  Tonnen. Dabei bevorzugen die Deutschen regionale Erzeugnisse. Denn 87%  der in Deutschland verbrauchten Bohnen kommen aus heimischem Anbau*.
Quelle: *AMI-Analyse auf Basis des GfK Panel, Destatis
Wissenshunger!
Weltenbummler
Bohnen  bevorzugen einen lockeren, humusreichen Boden und sie sind  kälteempfindlich. Das liegt an ihrer Abstammung. Buschbohnen stammen  ursprünglich aus Mittelamerika und wurden bereits von den Mayas und  Azteken angebaut – vor allem für die Vorratshaltung. Dieser Vorzug blieb  auch Christoph Kolumbus nicht verborgen, der die Buschbohne von seinen  Reisen mit nach Europa brachte.
Power
Buschbohnen sind  gesund! Sie stecken voller A-, B- und C-Vitamine, Kohlenhydrate,  Ballast- und Mineralstoffe – vor allem Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen  und Zink. Aufgrund ihres hohen Proteingehaltes sind sie außerdem für  eine vegetarische oder vegane Ernährung geeignet. Schon allein deshalb  sollten sie häufiger auf unsere Teller kommen.
Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen?
Wer  Bohnen meidet, weil sie schwer verdaulich sind, hat vermutlich mal mit  reifen Bohnenkernen Erfahrungen gemacht. Auf die grünen oder gelben  Hülsen trifft das nämlich nicht zu. Wer auf die Bohnenkerne nicht  verzichten mag und Blähungen vermeiden möchte, sollte mit Gewürzen wie  Kreuzkümmel, Anis oder Fenchel vorbeugen.
Zubereitung
Waschen  und Abputzen. Abfädeln ist bei den neueren Sorten meist nicht einmal  nötig. Und noch besser: In nur 15 Minuten sind die leckeren  Hülsenfrüchte, mit etwas Salz und wer mag auch etwas Bohnenkraut  gekocht, gar. Das Kochwasser danach unbedingt weggießen und nicht  weiterverwenden. Die unreif geernteten Schoten bzw. Hülsen lassen sich  vielfältig einsetzen. Man kann mit ihnen leckere Suppen zaubern, sie  eignen sich aber ebenso gut als Beilagen zu Fleisch- und Fischgerichten.
Einkauf
Junge  Bohnen sind besonders zart und lecker. Sie werden quasi unreif  geerntet. Gegessen werden die Hülsen bzw. Schoten. Man erkennt junge  Bohnen an ihrer kräftigen Farbe und ihrem dezenten, angenehm frischen  Geruch. Erntefrische Bohnen sind knackig, lassen sich nur schwer biegen  und brechen relativ schnell. Die Kerne in der Hülse sollten klein und  unter der Oberfläche kaum wahrnehmbar sein.
Lagerung
Bohnen  sollten nach Möglichkeit schnell verarbeitet werden, auch wenn sie im  Kühlschrank für mehrere Tage haltbar sind. Dafür sollte man sie am  besten in ein feuchtes Küchentuch einschlagen. Alternativ lassen sich  Bohnen auch hervorragend einwecken oder einfrieren. Dazu einfach das  Gemüse kurz blanchieren, abschrecken und verpacken.
Wichtig: Gekochte Bohnen verderben schneller, also immer in rohem Zustand lagern.
Küchen-Hack: Blanchieren
Der  Begriff kommt aus dem Französischen und heißt zu Deutsch, weiß machen.  Und genau das passiert auch, wenn man Fleisch in kochendes Wasser legt.  In der Regel wird allerdings Gemüse blanchiert. Man gibt es für einige  Minuten in kochendes Salzwasser und schreckt es dann in eiskaltem Wasser  ab. Das stoppt den Kochvorgang und präpariert das Gemüse für das  Einfrieren. Das Wichtigste daran: Durch das Blanchieren werden Keime und  Bakterien auf der Oberfläche abgetötet. Farbe und Vitamine bleiben  dabei aber erhalten.
Rezept-Tipp: Burritos mit grünen Bohnen und Cashewnuss-Creme
Zutaten
8 Tortillas
Zutaten für die Füllung
120 g Reis
Meersalz
3 EL Olivenöl
Meersalz
½ Spitzpaprika
½ gelbe Zucchini
1 Schalotte
200 g Buschbohnen
100 g Kirschtomaten
8 Salatblätter
100 g schwarze Bohnen aus dem Glas
¼ Bund Koriander
Für die Nuss-Creme
120 g Cashewnüsse
1 kleines Stück Ingwer (ca. 2 cm)
½ rote Peperoni (je nach Geschmack)
3 EL Limettensaft
3 EL Olivenöl
¾ Bund Koriander
1 TL Currypulver
Zubereitung
Cashewnüsse  für die Creme in einer Schüssel in Wasser einweichen. Reis nach  Packungsanleitung bissfest garen. Anschließend 1 EL Olivenöl  unterrühren, mit Salz abschmecken und beiseitestellen.
Paprika  und Zucchini waschen, trockenreiben und Strunk entfernen. Bei der  Paprika auch die Kerne. Dann beides klein würfeln. Die Schalotte würfeln  und in 1 EL Öl in einer kleinen Pfanne erhitzen. Schalotte darin  anbraten, Paprika und Zucchini dazugeben und etwa 5 Min. mitbraten. Mit  Salz abschmecken und beiseitestellen.
Bohnen waschen, putzen und  im kochenden Salzwasser für etwa 3–5 Min. blanchieren. In ein Sieb  abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken und beiseitestellen. Tomaten  waschen, vom Strunk befreien und vierteln. Salat wachen und  trockenschleudern. Schwarze Bohnen in einem Sieb abtropfen und in eine  kleine Schüssel geben. Koriander waschen, trocken schütteln und  Blättchen von den Stielen zupfen.
Cashewnüsse abgießen und in  einen hohen Mixbecher füllen. Ingwer schälen und grob hacken. Peperoni  putzen, entkernen und ebenfalls grob hacken. Beides zusammen mit 80 ml  Wasser, 1 Prise Salz und den restlichen Zutaten in den Mixbecher geben  und mit einem Pürierstab zu einer cremigen Masse mixen.
Tortillas  nacheinander in einer Pfanne etwa 20 Sek. von beiden Seiten erhitzen.  Aus der Pfanne nehmen und pro Tortilla jeweils mittig 1 Salatblatt,  Reis, schwarze Bohnen, grüne Bohnen, Paprika-Zucchini-Mix, Tomaten,  Cashew-Creme und Korianderblättchen darauf verteilen, sodass drum herum  etwa 2,5 cm Tortilla-Rand bleibt. Tortillas eng aufrollen und die  fertigen Burritos sofort genießen.
Quelle: „Deutschland – Mein Garten“ 
Bohnen: Jedes Böhnchen ein Kanönchen?
Richtig zubereitet, bringen Bohnen nichts als die Geschmacksknospen zum Explodieren!
Veröffentlicht am: 28.09.2021
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