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Côtes du Rhône: Junge Winzer*innen auf dem Vormarsch

Interview mit Inter Rhône Präsident Philippe Pellaton

Im Juli dieses Jahres launchte Inter Rhône eine neue Kommunikationskampagne. Diese soll nicht nur durch die neue, frische Optik überzeugen, sondern vielmehr die zeitgemäße strategische Ausrichtung des Verbands verdeutlichen.

Ganz im Sinne des neuen Leitbilds „Les Côtes du Rhône s’engagent“ – was auf Deutsch so viel heißt wie „die Côtes die Rhône setzen sich ein“ – widmen sich die vier inhaltlichen Säulen der neuen Kampagne den Themen: Transparenz, Biodiversität, dem Respekt und Erhalt der natürlichen Ressourcen und des kulturellen Erbes.

Alle vier Bereiche verdeutlichen, dass Inter Rhône sich für die Zukunft rüstet: Nachhaltiges Wirtschaften und moderne Methoden stehen ganz oben auf dem Programm und sollen den Weg für die neuen Generationen ebnen, um das weinkulturelle Erbe der Region noch lange aufrecht zu erhalten. Junge Winzerinnen und Winzer spielen dabei eine herausragende Rolle – nicht erst in der Zukunft sondern vor allem auf dem Weg dahin. Philippe Pellaton, Präsident der Inter Rhône, erzählt im Interview, wie er zur neuen Generation steht und wie die Zusammenarbeit zwischen dem traditionsreichem Verband und der jungen Winzer*innenbewegung aussieht.

Was machen die jungen Winzer*innen der Côtes du Rhône anders? Was machen sie besser? Was gefällt Ihnen weniger an der neuen Generation?
Philippe Pellaton
Junge Menschen engagieren sich heute viel stärker für soziale und ökologische Themen als die vorherigen Generationen. Viele konzentrieren sich stark auf Bio. Wir merken, dass ihnen konkrete Maßnahmen zu diesen Themen sehr wichtig sind und sie diese auch durchsetzen. Diese Maßnahmen vertragen sich jedoch manchmal nicht mit der wirtschaftlichen Unsicherheit, die beispielsweise mit einer Neugründung einher geht. Deshalb müssen wir diese jungen Menschen so gut es geht unterstützen. Persönlich befürworte ich einen Mix aus Bio und Nicht-Bio, der es den jungen Menschen ermöglicht, ihre Betriebe stufenweise umzustellen, ohne in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu geraten.

Inwiefern arbeiten Sie bei Inter Rhône mit der jüngeren Generation zusammen?
Philippe Pellaton
Wir wollen diese Generation in die Entscheidungen, die wir für die Zukunft der Region treffen einbeziehen. Beim Verband Côtes du Rhône haben wir daher eine Kommission "Junge Winzer" eingerichtet, die sich regelmäßig trifft. Darüber hinaus wird einem ihrer Vertreter*innen ein Platz in den unterschiedlichen Gremien (Vorstand, Sektion...) eingeräumt, wo sie ihren Anliegen Gehör verschaffen können.

Welche Entwicklungen beobachten Sie durch die Arbeit der Jungwinzer*innen?
Philippe Pellaton
Die jungen Leute, die heutzutage in den Weinbau kommen, sind viel besser ausgebildet. Wir haben immer mehr Lebensmittelingenieurinnen oder studierte Önologen. Das Niveau der Ausbildung hat sich deutlich verbessert und mit diesem Hintergrund können sie viel im Weinberg bewegen. Viele von ihnen nutzen die Möglichkeit, Erfahrung im Ausland zu sammeln, was sowohl für das Weingut als auch für die Vermarktung positiv ist: Mit besseren Englischkenntnissen und Marketingansätzen ist die junge Generation besser gerüstet, um sich auf verschiedenen Exportmärkten zu positionieren.

Haben junge Winzer*innen andere Präferenzen als traditionelle Weingüter, z.B. bei der Rebsortenwahl oder bei nachhaltigen Praktiken?
Philippe Pellaton
Was nachhaltige Praktiken angeht auf jeden Fall! Das Umweltbewusstsein ist bei der jüngeren Generation viel ausgeprägter und sie sind sehr engagiert, etwas zu ändern. Bei den Rebsorten ist die Frage komplexer, weil wir uns hier an die Vorgaben halten müssen. Das Thema resistente Rebsorten ist allgegenwärtig, betrifft aber die gesamte Region und auch den ältesten Weinberg.

Gibt es Förderprogramme für Jungwinzer*innen?
Philippe Pellaton
Tatsächlich gibt es auf nationaler Ebene bereits einige Unterstützungsmaßnahmen (z.B. subventionierte Darlehen der DJA (Dotation Jeunes Agriculteurs) oder direkte Hilfe für junge Winzer*innen seitens der MSA (Mutualité Sociale Agricole)). Der Verband Côtes du Rhône hat einen 5-Jahres-Vertrag mit den jungen Winzer*innen geschlossen, der finanzielle Unterstützung in Form von Subventionen, aber auch technische und regulatorische Unterstützung bietet. Darüber hinaus hat der Verband ein Projekt bei der INAO (Institut national de l’origine et de la qualité) eingereicht, das die Regeln für die Bepflanzung von Weinbergen für neue Winzer*innen lockern soll. Hier gelten sehr restriktive und komplizierte Vorgaben, die gerade zu Beginn schwer einzuhalten sind. Und auch viele Winzergenossenschaften haben in den letzten Jahren eigene Hilfsprogramme für junge Leute etabliert.

Gibt es besondere Erfolgsgeschichten und Beispiele von jungen Côtes du Rhône Winzer*innen?
Philippe Pellaton
Es gibt natürlich viele Beispiele, aber hervorheben kann ich zwei. Grégory Brunel, Mitglied der Genossenschaft aus dem Département Gard, hat das von seinem Großvater gegründete Familienunternehmen mit Leidenschaft übernommen: Mit der HVE-Zertifizierung (Haute Valeur Environnementale = Hoher Umweltstandart) des Weinguts beweist er sein Engagement für die Umwelt und mittlerweile hat er seinen eigenen Weine im Genossenschaftskeller, was für die Qualität seiner Arbeit spricht. Ein ganz anderes Profil hat hingegen Aurélie Tailleux. Die Ingenieurin für  Lebensmittelverarbeitung und -management war einige Jahre in der Pariser Region tätig, bevor sie den Weg zurück in den Weinberg fand. Den Weinbau lernte sie von ihrem Vater, Mitglied in einer Genossenschaft nähe Nyons. Dieser konnte sein Wissen und seine Leidenschaft an seine Tochter weitergeben:  Aurélie Tailleux gründete  ihr eigenes Weingut und produziert nun ihre eigenen Bioweine.

Foto: Clement Puig

 


Veröffentlicht am: 10.08.2021

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